Eine Krisensituation wie Corona löst diverse gedankliche Zukunftsvisionen aus, in der derzeit sehr akuten Phase in erster Linie Katastrophenszenarien. Katastrophisieren, Schwarz-Weiß-Denken und Wahrsagerei sind schlechte Ratgeber in einer Krise – anstatt uns Mut zu machen, lähmen sie uns. Der Zukunftsforscher Matthias Horx bietet in seinem Artikel „Die Welt nach Corona“ eine willkommene Abwechslung: mit einem Rückblick auf die in Zukunft überstandene Krisensituation und ihre gesellschaftlich nicht nur negativen Auswirkungen.
Es ist ein spannendes Experiment, sich die Frage zu stellen, wie sich das gesellschaftliche Denken und Handeln durch so eine Krise verändern könnte.
Ich persönlich sehe eine Umkehr von einem derzeit vorherrschenden Schwarz-Weiß-Denken und einseitig geführten Diskussionen, hin zu einem Blickwinkel, der die Konsequenzen von Entscheidungen für alle Seiten betrachtet. So ist eine Debatte über den Klimawandel absolut wichtig, dennoch dürfen unsere Handlungsempfehlungen nicht zu Lasten der Wirtschaft und der Landwirtschaft gehen – ohne diese beiden Pfeiler können wir Krisensituationen nicht überstehen. Lokale Produktion, lokale Landwirtschaft und ein starker Mittelstand halten unsere Wirtschaft aufrecht und verringern unsere Abhängigkeit von globalen Lieferketten. Finanzstarke Großkonzerne sichern unsere wirtschaftliche Kraft und treiben die so dringend benötigte Forschung voran. Die teilweise regelrecht verteufelte Chemie erweist sich einmal mehr – unter anderem in Form von dringend benötigten Medikamenten – als Lebensretter.
Ich sehe diese Krise daher als Chance zu einer Rückkehr zu gegenseitiger Wertschätzung und Augenmaß in Diskussionen und Entscheidungen:
- Wertschätzung für lokale Produktion und Landwirtschaft
- Wertschätzung für die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die unsere Wirtschaft und Infrastruktur absichern
- Wertschätzung für Konzerne und wirtschaftliche Finanzstärke
- Wertschätzung für Forschung und Entwicklung
Vielleicht wird aufgrund dieser zurück gewonnenen Wertschätzung die ein oder andere Anfeindung oder Kritik auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft, bevor sie geäußert wird? Es wäre schön, wie Matthias Horx ebenfalls schreibt, wenn Sportevents wieder als solche genossen werden und nicht für Anfeindungen missbraucht würden.
Vielleicht wird der gesellschaftliche Blick wieder für den Beitrag jedes Einzelnen geschärft?
Vielleicht wird nun zukünftig die ein oder andere Diskussion mit mehr Offenheit für die Gegenseite geführt und die ein oder andere Entscheidung mit mehr Augenmaß und Blick für die Konsequenzen an anderer Stelle getroffen?
Wishful thinking?
Vielleicht….. aber eine echte Chance!
Think twice!
Literaturhinweis:
www.horx.com und www.zukunftsinstitut.de
https://www.horx.com/48-die-welt-nach-corona/?fbclid=IwAR3HLw_BDO_PIUifhet-xZif-z_1bZwit-PQFmrLuXyOYY6GCig5c8sejRw
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